Der Baum im Herbste.

 

Im Herbste wenn die Blätter fallen,

verfärben sie sich gelb und fahl,

und der Lebenssaft im Baume,

verbirgt sich in der Wurzel Pfahl.

All das Leben im Gezweige,

es ist erloschen, es ist fort.

Nur noch kahle Äste ragen,

wo einst war ein schöner Ort.

Viele frohe, liebe Stunden,

habe ich verbracht bei ihm,

doch immer wollte ich nicht glauben,

daß alles kann so schnell verblühn.

Was will mir der Baum schon sagen,

in dieser grauen Einsamkeit?

Daß auch ich wird schnell verblühen,

er ruft mir zu – „Halt dich bereit!"

Fängt auch bei dir das Herbsten an,

so gebe deine Lebenstage,

in deines Herren starke Hände,

der sie behüte und bewache.

Gemünda 1959

Franz Fischer

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