Der Kuckucksruf.

Es war ein schöner Sonntagmorgen

Ich ging im Wald spazieren,

lies ab von all den Lebenssorgen

und wollt mich amüsieren.

Ein wunderbarer Vogelsang

Hat mir mein Herz erfreuet,

ich kannte keine Müh noch zwang

mein Geist war wie erneuert.

Auf einmal schrie der Kuckuck laut

Wo bin ich nur, komm suche mich,

ich hab mich nach ihm umgeschaut

und mir gedacht – den – den fange ich.

Bald rief er dort am Waldesrand

Und einem anderen Ort,

ich bin ihm schleunigst nachgerannt,

doch immer war er fort.

Ich war erschöpft und wurde matt,

lies mich im Grase nieder,

das schrein des Kuckucks hatt´ ich satt

und streckte meine Glieder.

Der Kuckuck rief noch immer zu

Ich wurde langsam still,

jedoch mein Herz fand keine Ruh –

Was nur der Kuckuck will?

Ich dachte nach und fand den Sinn

Vom rufen und vom Jagen,

bei beiden stehn wir mitten drin´

in unseren Lebenstagen.

Hier ruft die Liebe, dort das Glück,

der Mamon und noch viele,

rennst ihnen nach, kehrst leer zurück

und findest nie zum Ziele.

Folg nicht den Rufen dieser Welt,

sie können dir nichts bieten,

sonnst bist du ständig nur gequält

und du wirst schnell versiegen.

Gott selbst hat uns den Weg gezeigt,

den wir soll´n immer gehen,

halt dich an ihn und sei gebäugt

wird alles wohl geschehen.

Gemünda 1957

Franz Fischer

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